Auszug aus meiner Rezension zu Frido Mann „An die Musik“

Der Schriftsteller Frido Mann veröffentlichte im Jahr 2014 einen autobiographisch gefärbten Essay zur europäische Musikgeschichte. Der Autor wollte mit seinem Aufsatz nicht nur einfach einen anekdotisch beladenen Führer durch die Musikepochen liefern. In seinem neuen Werk betrachtet er die europäische Musikgeschichte von der philosophischen Seite und thematisiert die Doppelbödigkeit der musikalischen Rezeption. Seine These lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Gerade weil die Musik den Hörer nicht nur ästhetisch, sondern auch emotional berührt, soll die in der Musik liegende verführerische und einflussnehmende Kraft kritisch analysiert werden.

In meiner Rezension für die Zeitschrift „Die Tonkunst“ komme ich zu folgendem Urteil:

 […]

Frido Mann versucht in seinem autobiographischen Essay [..]  diese Gratwanderung zwischen der <<aufbauenden und der verführerischen Kraft der Musik>> im Ablauf der neueren Musikgeschichte genauer zu untersuchen.

[…]

Natürlich könnte man meinen, dass ein Blick in ein gängiges Musiklexikon die Lektüre dieses Essays mühelos ersetzen könnte, doch Frido Mann erzählt den Ablauf der europäischen Musikgeschichte für den musikalischen Laien klar, verständlich und in vielen Passagen auch unterhaltsam. Durch den gelegentlichen Einschub von autobiographischen Passagen und persönlichen Einblicken in die eigene Musikerfahrung vermeidet der Autor ein Abdriften in allzu theoretische Diskurse. Sprachlich bleibt er wohltuend sachlich und vermeidet auch bei den subjektiven Erinnerungen jeden übertriebenen Pathos.

 

Bibliografische Angabe:

Frido Mann: An die Musik. Ein autobiographischer Essay.

Fischer Taschenbuch Verlag. Frankfurt a. M. 2015. 332 S., 10,99 €. ISBN: 978-3-596-03376-8.

Auszug mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift „DIE TONKUNST“. Der Artikel erschien in der Januar-Ausgabe des Jahre 2017: Dickel, Matthias: Rezension zu „Frido Mann: An die Musik. Ein autobiographischer Essay“ In: DIE TONKUNST, Weimar, Heft I/2017, S. 93 – 94.

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